Stifters berühmte Erziehungsnovelle mit dem eindringlichen Plädoyer gegenein Single-Leben in der originalgetreuen Fassung des Erstdrucks von1844/45 als 62. Band der Bibliothek der Erstausgaben Stifters dreizehnte Erzählung entstand Ende 1844 und wurde erstmals indem Almanach Iris. Taschenbuch für das Jahr 1845 abgedruckt. Thema derGeschichte ist die Erkenntnis eines alten einsamen Mannes, daß einSingle-Dasein nicht erstrebenswert ist. Indem er seinem jungen Neffenseine eigene Liebes- und Lebensgeschichte erzählt, die auch das Geheimnisum dessen Pflegemutter Ludmilla enthüllt, weist er ihn auf eineglücklichere Lebensbahn. Letztlich erzählt Stifter von seinem eigenen Lebensdrama: dem derKinderlosigkeit. Wie bei dem Alten wird sie dazuführen, aus der langenKette der Geschlechter ausgetilgt zu werden, ťweil sein Dasein kein Bildgeprägt hat, seine Sprossen nicht mit hinunter gehen in dem Strome derZeitŤ. Das Versäumte läßt sich nicht nachholen, aber der Hagestolz und der Autor geben ihre schmerzliche Lebenseinsicht mit Erfolg an die Jugendweiter.