Der »Underground« ist eine künstlerische Verfahrensweise, die auf das historische Krisenbewusstsein der Moderne mit einer radikalen »Poetik der Vertikalität« reagiert. Die »Wende« steht metonymisch für diesen Moment sozialer Entsicherung. Als bevorzugter Topos ihrer erfahrbaren Manifestation dient die Stadt.
Alfrun Kliems analysiert diese Konstellation anhand multimedialer Materialien des ostmitteleuropäischen Underground vor allem zwischen 1980 und 2010 – darunter von Egon Bondy, Ivan Martin Jirous, Jacek Podsiadlo, Marcin Swietlicki, Vladimir Makanin, Andrzej Stasiuk, Jurij Andruchovyc, Jáchym Topol und Peter Wawerzinek, aber auch vom Club der Polnischen Versager in Berlin und von der Orangen Alternative aus Breslau.