Als Kind stand er in einem Museum vor einem niederländischen Stilleben und betrachtete fasziniert, was sich dort alles abspielt: eine Fliege sitzt auf einer Brotkruste, eine Maus knabbert am Käse, Käfer machen sich Ăźber eine Obstschale her... Sein erstes Cover fĂźr Vogue, von seinem Mentor, Art Director Alexander Liberman, bei dem noch unerfahrenen jungen Photographen, der eigentlich Maler werden wollte, in Auftrag gegeben, war ein Stilleben und Irving Penns erstes kommerzielles Photo. Das war im Oktober 1943 und der Beginn einer auĂergewĂśhnlich fruchtbaren Zusammenarbeit mit der amerikanischen Vogue, die bis heute andauert. Irving Penn, Jahrgang 1917 und eine der groĂen PhotographenpersĂśnlichkeiten des 20. Jahrhunderts, ist dem Stilleben seine ganze 60jährige Karriere hindurch treu geblieben, nicht nur auf den redaktionellen Seiten der Vogue, fĂźr die er Kosmetika, Lebensmittel oder Accessoires zu kunstvollen Kompositionen arrangierte. Auch in seinen freien Arbeiten kam er immer wieder auf dieses traditionsreiche Thema der Kunstgeschichte zurĂźck und interessierte sich nach all der Mode und all dem Ruhm immer mehr fĂźr das Ephemere, die Zeichen der Vergänglichkeit, die Allgegenwart des Todes: welkende Blumen, faulendes Obst, Zigarettenkippen, Totenschädel - morbide, schockierend, aber immer faszinierend streng und hochästhetisch ins Bild gesetzt. Schirmer/Mosel. Mit einer Einleitung von John Szarkowski. 144 Seiten, 98 teils farbige Abb., gebunden, 26,5 x 28 cm. Englische Originalausgabe.